Der Satz von Euler-Fermat: Unterschied zwischen den Versionen

Aus FunFacts Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(Erstellen der Seite als ausgelagerte Hilfsseite für Primzahlen)
 
 
(2 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 3: Zeile 3:
 
\[ k^{\varphi(n)} \equiv 1 \ (\text{mod} \ n) \]
 
\[ k^{\varphi(n)} \equiv 1 \ (\text{mod} \ n) \]
  
<math> k^{\varphi(n)}</math> ist also
+
Für <math> k^{\varphi(n)}</math> gilt also <math> [k^{\varphi(n)}] = [1] </math>.
  
 
== ggT ==
 
== ggT ==
 
ggT steht für '''g'''rößter '''g'''emeinsamer '''T'''eiler und liefert die größte ganze Zahl, die alle angegebenen Zahlen ohne Rest teilt. <br>
 
ggT steht für '''g'''rößter '''g'''emeinsamer '''T'''eiler und liefert die größte ganze Zahl, die alle angegebenen Zahlen ohne Rest teilt. <br>
Also ist eine Zahl <math>g=</math> ggT(<math>z_1, \dots , z_n)</math>, falls gilt:
+
Also ist eine Zahl <math>g=</math> ggT(<math>z_1, \dots , z_n)</math>, falls gilt: <br>
\[ (i) \ z_i \text{mod} g = 0 \ \forall 1 \leq i \leq n \]
+
<br>
\[ (ii) \text{Für alle} h \in \mathbb{Z} \text{ mit } z_i \text{ mod } h = 0 \ \forall 1 \leq i \leq n \text{ gilt: } h \leq g \]
+
<math> (i) \ z_i\text{ mod } g = 0 \ \forall 1 \leq i \leq n </math> <br>
 +
<br>
 +
<math> (ii)\text{Für alle } h \in \mathbb{Z} \text{ mit } z_i \text{ mod } h = 0 \ \forall 1 \leq i \leq n \text{ gilt: } h \leq g </math>
 +
 
 +
=== Beispiel ===
 +
Betrachten wir ggT(8,12). <br>
 +
 
 +
* Die Zahl 9 wird ganzzahlig von den Zahlen <math> \{1, 2, 4, 8\}</math> geteilt.
 +
* Die Zahl 12 wird ganzzahlig von den Zahlen <math> \{1, 2, 3, 4, 6, 12\} </math> geteilt.
 +
* Die gemeinsamen Teiler sind also <math> \{1, 2, 4\} </math>.
 +
* Somit ist der größte gemeinsame Teiler 4.
 +
 
 +
Also: <math>\text{ggT}(8,12) = 4</math>.
 +
 
 +
=== Sonderfall ===
 +
Gilt <math> \varphi(p) = p-1 </math> für eine Zahl <math> p </math>, so ist <math>p</math> eine Primzahl. Dies folgt daraus, dass in diesem Fall jede Zahl, die kleiner als <math>p</math> ist, nur 1 als größten gemeinsamen Teiler hat.
 +
 
 +
 
  
 
== Die Eulersche <math> \varphi </math>-Funktion ==
 
== Die Eulersche <math> \varphi </math>-Funktion ==
 
Die Eulersche <math> \varphi </math>-Funktion ordnet einer positiven ganzen Zahl <math>m</math> die Anzahl der ganzen positiven Zahlen zu, für die gilt:
 
Die Eulersche <math> \varphi </math>-Funktion ordnet einer positiven ganzen Zahl <math>m</math> die Anzahl der ganzen positiven Zahlen zu, für die gilt:
* die Zahl ist kleiner oder gleich <math>m</math>
+
* Die Zahl ist kleiner oder gleich <math>m</math>.
* der größte gemeinsame Teiler von <math>m</math> und der Zahl ist 1
+
* Der größte gemeinsame Teiler von <math>m</math> und der Zahl ist 1.
  
 
Also:
 
Also:
 
\[ \varphi: \ \mathbb{Z}_{>0} \longrightarrow \mathbb{C}\]
 
\[ \varphi: \ \mathbb{Z}_{>0} \longrightarrow \mathbb{C}\]
\[ m \mapsto |\{d \in \mathbb{Z} | 1 \leq d \leq m \text{ und ggt}(d,m) = 1\}|\]
+
\[ m \mapsto |\{d \in \mathbb{Z} | 1 \leq d \leq m \text{ und ggT}(d,m) = 1\}|\]
 +
 
 +
=== Beispiel ===
 +
Wir betrachten <math> \varphi(6)</math>.<br>
 +
 
 +
* Es werden alle Zahlen betrachtet, die kleiner oder gleich 6 sind.
 +
* Zuerst wird der <math>\text{ggT}(h,6) \ \forall 1\leq h \leq 6</math> betrachtet.
 +
{| class="wikitable"
 +
|-
 +
|'''<math>h</math>'''
 +
|1
 +
|2
 +
|3
 +
|4
 +
|5
 +
|6
 +
|-
 +
|'''<math>\text{ggT}(h,6)</math>'''
 +
|1
 +
|2
 +
|3
 +
|2
 +
|1
 +
|2
 +
|}
 +
* Für die <math>\varphi</math>-Funktion werden nur die Zahlen betrachtet, für die der größte gemeinsame Teiler von 6 und der Zahl 1 ist. Also bleiben <math>\{1,5\}</math>.
 +
* Da gilt <math>|\{1,5\}| = 2</math> ist <math> \varphi(6) = 2 </math>
 +
 
 +
 
  
== Beweis des Satzes von Euler-Fermat ==
 
  
 
== Spezialfall ==
 
== Spezialfall ==

Aktuelle Version vom 31. März 2021, 18:32 Uhr

Aussage

Für alle [math] k, n \in \mathbb{Z}_{\gt 0}[/math] mit ggt[math](k,n) = 1 [/math] gilt \[ k^{\varphi(n)} \equiv 1 \ (\text{mod} \ n) \]

Für [math] k^{\varphi(n)}[/math] gilt also [math] [k^{\varphi(n)}] = [1] [/math].

ggT

ggT steht für größter gemeinsamer Teiler und liefert die größte ganze Zahl, die alle angegebenen Zahlen ohne Rest teilt.
Also ist eine Zahl [math]g=[/math] ggT([math]z_1, \dots , z_n)[/math], falls gilt:

[math] (i) \ z_i\text{ mod } g = 0 \ \forall 1 \leq i \leq n [/math]

[math] (ii)\ \text{Für alle } h \in \mathbb{Z} \text{ mit } z_i \text{ mod } h = 0 \ \forall 1 \leq i \leq n \text{ gilt: } h \leq g [/math]

Beispiel

Betrachten wir ggT(8,12).

  • Die Zahl 9 wird ganzzahlig von den Zahlen [math] \{1, 2, 4, 8\}[/math] geteilt.
  • Die Zahl 12 wird ganzzahlig von den Zahlen [math] \{1, 2, 3, 4, 6, 12\} [/math] geteilt.
  • Die gemeinsamen Teiler sind also [math] \{1, 2, 4\} [/math].
  • Somit ist der größte gemeinsame Teiler 4.

Also: [math]\text{ggT}(8,12) = 4[/math].

Sonderfall

Gilt [math] \varphi(p) = p-1 [/math] für eine Zahl [math] p [/math], so ist [math]p[/math] eine Primzahl. Dies folgt daraus, dass in diesem Fall jede Zahl, die kleiner als [math]p[/math] ist, nur 1 als größten gemeinsamen Teiler hat.


Die Eulersche [math] \varphi [/math]-Funktion

Die Eulersche [math] \varphi [/math]-Funktion ordnet einer positiven ganzen Zahl [math]m[/math] die Anzahl der ganzen positiven Zahlen zu, für die gilt:

  • Die Zahl ist kleiner oder gleich [math]m[/math].
  • Der größte gemeinsame Teiler von [math]m[/math] und der Zahl ist 1.

Also: \[ \varphi: \ \mathbb{Z}_{>0} \longrightarrow \mathbb{C}\] \[ m \mapsto |\{d \in \mathbb{Z} | 1 \leq d \leq m \text{ und ggT}(d,m) = 1\}|\]

Beispiel

Wir betrachten [math] \varphi(6)[/math].

  • Es werden alle Zahlen betrachtet, die kleiner oder gleich 6 sind.
  • Zuerst wird der [math]\text{ggT}(h,6) \ \forall 1\leq h \leq 6[/math] betrachtet.
[math]h[/math] 1 2 3 4 5 6
[math]\text{ggT}(h,6)[/math] 1 2 3 2 1 2
  • Für die [math]\varphi[/math]-Funktion werden nur die Zahlen betrachtet, für die der größte gemeinsame Teiler von 6 und der Zahl 1 ist. Also bleiben [math]\{1,5\}[/math].
  • Da gilt [math]|\{1,5\}| = 2[/math] ist [math] \varphi(6) = 2 [/math]



Spezialfall

Ein Spezialfall des Satzes ist der kleine Fermatsche Satz.

Anwendungen

Der Satz von Euler-Fermat findet unter anderem in der Kryptographie anwendung. Beispielsweise beim RSA-Verfahren.


Quellen

Lassueur, Dr. Caroline(2017): Elementare Zahlentheorie – Kurzskript zur Vorlesung