Hilberts Hotel: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Die ersten Hotels bei denen du ankommst sind leider alle schon voll belegt. Nun | + | Die ersten Hotels, bei denen du ankommst sind leider alle schon voll belegt. Nun stehst du vor Hilberts Hotel, dessen Zimmer auch alle voll belegt sind. Du willst gerade weiterfahren, um am nächsten Hotel dein Glück zu versuchen. Da kommt der Portier mit einem Vorschlag auf dich zu: Du hast Glück, denn bei Hilberts Hotel handelt es sich nicht um ein "normales" Hotel. Es gibt zwar auch eine Lobby, und Angestellte und vielleicht sogar einen Pool, aber im Gegensatz zu "normalen" Hotels hat Hilberts Hotel unendlich viele Zimmer, die mit den natürlichen Zahlen [1,2,3,4,...] durchnummeriert sind. |
Nun weißt du, dass das Hotel unendlich viele Zimmer hat, aber du weißt ja auch dass es bereits voll ist, also unendlich viele Gäste im Hotel untergebracht sind. | Nun weißt du, dass das Hotel unendlich viele Zimmer hat, aber du weißt ja auch dass es bereits voll ist, also unendlich viele Gäste im Hotel untergebracht sind. | ||
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Dein Urlaub in Hilberts Hotel war so schön, dass du allen deinen Freunden davon erzählt hast. Ihr wollt nun euren nächsten Urlaub gemeinsam im Hotel Hilbert verbringen. Nun bist du aber nicht mehr allein, sondern ihr seid zu "k"t. | Dein Urlaub in Hilberts Hotel war so schön, dass du allen deinen Freunden davon erzählt hast. Ihr wollt nun euren nächsten Urlaub gemeinsam im Hotel Hilbert verbringen. Nun bist du aber nicht mehr allein, sondern ihr seid zu "k"t. | ||
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| Der Portier lässt jeden Gast k Zimmer weiter gehen. Somit werden wie bei [https://funfacts.mathi.uni-heidelberg.de/index.php/Hilberts_Hotel#3.1_Ein_Gast.2FHintergrund 3.1] die ersten k Zimmer für dich und deine Freunde frei.[[Datei:K-Gäste.jpg|alternativtext=1 auf k+1, 2 auf k+2, allg. n auf n+k|ohne|mini|Verteilung von k-Gästen]] | | Der Portier lässt jeden Gast k Zimmer weiter gehen. Somit werden wie bei [https://funfacts.mathi.uni-heidelberg.de/index.php/Hilberts_Hotel#3.1_Ein_Gast.2FHintergrund 3.1] die ersten k Zimmer für dich und deine Freunde frei.[[Datei:K-Gäste.jpg|alternativtext=1 auf k+1, 2 auf k+2, allg. n auf n+k|ohne|mini|Verteilung von k-Gästen]] | ||
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Diese Bijektion kann auch als Abbildung von den ganzen Zahlen in die natürlichen Zahlen verstanden werden:[[Datei:Bijektion von Z nach N.png|alternativtext=z->n; n=2z z>0, n=|2z|+1 z<=0|ohne|mini|Bijekton von den ganzen Zahlen in die natürlichen Zahlen]] | Diese Bijektion kann auch als Abbildung von den ganzen Zahlen in die natürlichen Zahlen verstanden werden:[[Datei:Bijektion von Z nach N.png|alternativtext=z->n; n=2z z>0, n=|2z|+1 z<=0|ohne|mini|Bijekton von den ganzen Zahlen in die natürlichen Zahlen]] | ||
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<math> (m \to m(k+1)+t \text{ für t-ten Bus})</math>. Am Ende bekommen alle Gäste ein Zimmer.[[Datei:K-Busse.png|alternativtext=m auf m*(k+1) für Hotel, m auf m(k+1)+t für t-ten Bus|ohne|mini|Verteilung von k-Bussen mit unendlich vielen Gästen]] | <math> (m \to m(k+1)+t \text{ für t-ten Bus})</math>. Am Ende bekommen alle Gäste ein Zimmer.[[Datei:K-Busse.png|alternativtext=m auf m*(k+1) für Hotel, m auf m(k+1)+t für t-ten Bus|ohne|mini|Verteilung von k-Bussen mit unendlich vielen Gästen]] | ||
Es gilt also <math> |\mathbb{N}| = |k*\mathbb{N}| </math> | Es gilt also <math> |\mathbb{N}| = |k*\mathbb{N}| </math> |
Version vom 14. März 2021, 10:03 Uhr
1 Einführung
Hilberts Hotel ist ein Gedankenexperiment zur Veranschaulichung von Unendlichkeiten. Es wurde vom deutschen Mathematiker David Hilbert entwickelt.
2 Mathematisches Vorwissen/Hintergrund
Eine Bijektion ist eine Abbildung zwischen zwei Mengen M und N, die jedem Element m aus M [math]( m \in M )[/math] genau ein Element n aus N [math]( n \in N )[/math] zuordnet.
Zwei Mengen heißen gleichmächtig, falls es eine Bijektion zwischen ihnen gibt.
[math] \mid \text{ } M\mid = \mid N\mid \Leftrightarrow \exists \text{ } f: M \to N[/math], so dass f bijektiv
Eine Menge M heißt abzählbar, wenn sie Gleichmächtig zu den natürlichen Zahlen [math] \mathbb{N}[/math] ist.
[math] M \text{ abzählbar} \Leftrightarrow \mid M\mid = \mid \mathbb{N} \text{ } \mid [/math]
Eine Menge M heißt unendlich, wenn sie gleichmächtig zu einer echten Teilmenge von sich selbst ist.
[math] M \text{ unendlich} \Leftrightarrow \mid M\mid = \mid L\mid, L \subset \neq M [/math]
3 Hilberts Hotel
3.1 Ein Gast
Stell dir vor du hast Ferien und möchtest in den Urlaub Fahren. Die ersten Hotels, bei denen du ankommst sind leider alle schon voll belegt. Nun stehst du vor Hilberts Hotel, dessen Zimmer auch alle voll belegt sind. Du willst gerade weiterfahren, um am nächsten Hotel dein Glück zu versuchen. Da kommt der Portier mit einem Vorschlag auf dich zu: Du hast Glück, denn bei Hilberts Hotel handelt es sich nicht um ein "normales" Hotel. Es gibt zwar auch eine Lobby, und Angestellte und vielleicht sogar einen Pool, aber im Gegensatz zu "normalen" Hotels hat Hilberts Hotel unendlich viele Zimmer, die mit den natürlichen Zahlen [1,2,3,4,...] durchnummeriert sind. Nun weißt du, dass das Hotel unendlich viele Zimmer hat, aber du weißt ja auch dass es bereits voll ist, also unendlich viele Gäste im Hotel untergebracht sind.
Frage: Wie kannst du trotzdem einen Platz in einem Zimmer bekommen?
Antwort |
Der Portier schlägt dir vor, dass jeder Gast in das nächste Zimmer zieht, sodass das erste Zimmer für dich frei wird. Da es sich bei Hilberts Hotel um ein unendliches Hotel mit unendlich vielen Zimmern Handelt gibt es keinen letzten Gast. Somit findet jeder Gast ein neues Zimmer und das erste Zimmer wird frei. Du kannst also entspannt Urlaub machen und musst dich nicht mehr um deine Unterkunft sorgen.
Diese Bijektion kann auch als Abbildung von den natürlichen Zahlen mit der Null in die Natürlichen Zahlen ohne die Null geschrieben werden.
Das bedeutet nach der Definition von Gleichmächtigkeit in 2, die Natürlichen Zahlen mit 0 sind Gleichmächtig zu den natürlichen Zahlen ohne die Null [math] |\mathbb{N}| = |\mathbb{N_0}| [/math] Oder auch [math] \infty+1=\infty [/math] |
3.2 k-Gäste
Dein Urlaub in Hilberts Hotel war so schön, dass du allen deinen Freunden davon erzählt hast. Ihr wollt nun euren nächsten Urlaub gemeinsam im Hotel Hilbert verbringen. Nun bist du aber nicht mehr allein, sondern ihr seid zu "k"t.
Frage: Wie bekommt der Portier k Personen in das bereits volle Hotel?
Antwort |
Der Portier lässt jeden Gast k Zimmer weiter gehen. Somit werden wie bei 3.1 die ersten k Zimmer für dich und deine Freunde frei.
Die hierbei entstandene Bijektion lässt sich als Abbildung von den natürlichen Zahlen in die natürlichen Zahlen ohne {1,2,3,...,k} verstehen, es gilt also [math] |\mathbb{N}| = |\mathbb{N} \text{ \[1,2,3,...,k]}| [/math] Oder auch [math] \infty+k=\infty [/math] |
3.3 Ein Bus mit ∞-Gästen
Die Beliebtheit von Hilberts Hotel spricht sich schnell herum und in den nächsten Ferien kommt ein ganzer Bus mit unendlich vielen Plätzen zum Hotel.
Frage: Wie kann der Portier unendlich viele neue Gäste im bereits vollen Hotel unterbringen?
Antwort |
Da er jetzt zwei mal unendlich viele Gäste unterbringen muss, lässt der Portier jeden Gast aus dem Hotel in das Zimmer mit der doppelten Zimmernummer ziehen. Die Hotelgäste ziehen also in die Zimmer mit den geraden Zimmernummern, während die Zimmer mit den ungeraden Nummern frei werden. Da es aber unendlich ungerade natürliche Zahlen gibt, können nun alle Gäste aus dem Bus im Hotel untergebracht werden.
Diese Bijektion kann auch als Abbildung von den ganzen Zahlen in die natürlichen Zahlen verstanden werden:
Es gilt also [math] |\mathbb{N}| = |\mathbb{Z}| [/math] Oder auch [math] \infty+\infty=2*\infty=\infty [/math] |
3.4 k-Busse mit ∞-Gästen
Nun kommen statt einem Bus mit unendlich vielen Gästen k-Busse mit unendlich vielen Gästen.
Frage: Wie kann der Portier k-mal unendlich viele Gäste im vollen Hotel Unterbringen?
Antwort |
Damit alle Personen aus den k Bussen ein Zimmer im Hotel bekommen, schickt der Portier jeden Gast auf das k+1 fache seiner Zimmernummer. So mit sind die ersten k Zimmer frei und der erste Gast aus Bus eins geht in Zimmer eins, der erste Gast aus Bus zwei in Zimmer zwei usw., bis der erste Gast aus Bus k im Zimmer Nummer k untergebracht ist. Nun geht der zweite Gast aus Bus eins in das Zimmer mit der Nummer k+2 und immer so weiter
[math] (m \to m(k+1)+t \text{ für t-ten Bus})[/math]. Am Ende bekommen alle Gäste ein Zimmer.
Es gilt also [math] |\mathbb{N}| = |k*\mathbb{N}| [/math] Oder auch [math] k*\infty=\infty [/math] |