Magische Quadrate: Unterschied zwischen den Versionen
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== Weblinks == | == Weblinks == |
Version vom 10. September 2021, 11:09 Uhr
Definition
Ein magisches Quadrat der Ordnung n beschreibt eine n×n Matrix, in welcher paarweise verschiedene ganze Zahlen, häufig 1,..., [math]n^2 [/math], so angeordnet sind, dass die Summe der Zeilen- und Spalteneinträgen dem gleichen Wert entspricht. Diesen nennt man die magische Summe. Die summierten Einträge der Hauptdiagonalen sind ebenfalls gleich der magischen Summe.
Man spricht von einem semimagischen Quadrat, falls die Hauptdiagonalen nicht der magischen Summe entsprechen.
Für die Einträge [math] 1,.., n^2 [/math] entspricht die magische Summe [math] s^* = \frac{1}{n} \sum\limits_{k=1}^{n^2} k[/math].
Besondere magische Quadrate
Pandiagonale magische Quadrate
Pandiagonale magische oder auch panmagische Quadrate erfüllen die zusätzliche Eigenschaft, dass die Summe der erweiterten Nebendiagonalen ebenfalls der magischen Summe entsprechen. Panmagische Quadrate sind gerader durch vier teilbarer Ordnung oder ungerader durch fünf teilbarer Ordnung. Somit ist ein pandiagonales magisches Quadrat mindestens von Ordnung vier.
Beispiel
[math]
\begin{bmatrix}
25 & 64 & 2 & 39 \\
8 & 33 & 31 & 58 \\
63 & 26 & 40 & 1 \\
34 & 7 & 57 & 32 \\
\end{bmatrix}
[/math]
Es gilt [math] s^*= 25+33+40+32 = 130 [/math]
[math]8+26+57+39=130 [/math]
[math] 63+7+2+58=130[/math]
[math] 64+31+1+34=130[/math]
[math]8+64+57+1=130 [/math]
[math]63+33+2+32=130 [/math]
[math]7+40+58+25=130 [/math]
Symmetrische magische Quadrate
Man spricht von symmetrisch magischen Quadraten, falls Einträge die um den Mittelpunkt zueinander punktsymmetrisch sind summiert denselben Wert ergeben. Ist das Quadrat mit den den Werten [math] 1,...,n^2[/math] gefüllt, so entspricht diese Summe [math] n^2+1[/math].
Beispeil 1
[math] \begin{bmatrix} 8 & 3 &4 \\ 1 & 5 & 9\\ 6 & 7 & 2 \\ \end{bmatrix} [/math] Es gilt [math]8+2=3+7=4+6=1+9=10 = 3^2+1 [/math]
Beispiel 2
[math] \begin{bmatrix} 16 & 2 &3 & 13 \\ 5 & 11 & 10 & 8\\ 9 & 7 & 6 & 12 \\ 4 & 14 & 15 & 1 \end{bmatrix} [/math] Es gilt [math]16+1=11+6=13+4=7+10=17 = 4^2+1 [/math]
Gerahmte magische Quadrate
Ein gerahmtes magisches Quadrat der Ordnung n umschließt ein magisches Quadrate der Ordnung n-2. Das heißt, wenn man die äußeren Spalten und Zeilen entfernt erfüllt das restliche Quadrat noch immer die Eigenschaften eines magischen Quadrats.
Beispiel
[math] \begin{bmatrix} 20& 1& 21 & 19&4 \\ 2& 14 & 15 &10 &24\\ 3& 9 & 13 & 17& 23\\ 18& 16 & 11 &12 &8\\ 22& 25&5&7&6 \end{bmatrix} [/math] ist ein magisches Quadrat der Ordnung 5 [math] \begin{bmatrix} 14 & 15 & 10\\ 9& 13 & 17\\ 16& 11 &12 \\ \end{bmatrix} [/math] ist ein magisches Quadrat der Ordnung 3
Supermagische Quadrate
Ein magisches Quadrat mit den Einträgen [math] 1,...,n^2[/math] heißt supermagisches Quadrat, falls es folgende Eigenschaften erfüllt
- alle [math] 2 \times 2 -[/math]Teilquadrate haben dieselbe Summe [math] s_{2 \times 2}=2(n^2+1)[/math]
- das Quadrat hat die Ordnung [math] n=4k [/math] mit [math] k \in \mathbb{N} [/math]
- summiert man zwei Elemente einer Diagonale, die den Abstand n/2 haben so ist dieser Wert stets gleich [math]d=n^2+1 [/math]
Beispiel
[math] \begin{bmatrix} 1&15&10&8\\ 12&6&3&13\\ 7&9&16&2\\ 14&4&5&11 \end{bmatrix} [/math]
- [math]1+15+12+6=10+8+3+13=...=9+16+4+5=6+3+9+16=2(4^2+1)=34[/math]
- das Quadrat hat die Ordnung 4
- [math]1+16=8+9=...=15+2=7+10=4^2+1=17[/math]
Magische Quadrate niedriger Ordnung
Magische Quadrate 1-ter Ordnung
Magische Quadrate erster Ordnung besitzen nur einen Eintrag und sind somit trivial, da jeden 1×1-Matrix die Eigenschaft eines magischen Quadrates erfüllt.
magisches Quadrat 1-ter Ordnung [math] \begin{bmatrix} a \end{bmatrix} [/math] mit [math]a \in \mathbb{Z} [/math]
Magische Quadrate 2-ter Ordnung
Nach der oben aufgeführten Definition von magischen existieren keine magischen Quadrate zweiter Ordnung. Vernachlässigt man die Bedingung der paarweise verschiedenen Einträge haben magische bzw. semimagische Quadrate folgende Form
magisches Quadrat 2-ter Ordnung [math] \begin{bmatrix} a & a \\ a & a \\ \end{bmatrix} [/math] mit [math]a \in \mathbb{Z} [/math]
semimagisches Quadrat 2-ter Ordnung [math] \begin{bmatrix} a & b \\ b & a\\ \end{bmatrix} [/math] mit [math]a, b \in \mathbb{Z} [/math]
Magische Quadrate 3-ter Ordnung
Um den Aufbau eines magisches Quadrats dritter Ordnung zu verdeutlichen betrachten wir folgende Matrix
A= [math] \begin{bmatrix} a & b &c \\ d & e & f\\ g & h & i \\ \end{bmatrix} [/math] mit [math]a, b,...,i \in \mathbb{Z} [/math]
Sei [math]s^* \in \mathbb{Z}[/math] die magische Summe so muss A folgende Eigenschaft erfüllen:
[math]s^* - e = a + i = b + h = c + g = f + d [/math] < br/> Daraus lässt sich folgern, dass [math]a + b + ... + h + i = 4* (s^*-e)+e [/math] gilt. Darüber hinaus gilt [math] a+b+...+h+i= 3s^*[/math] daraus folgt [math] s^* = 3e[/math]
Mit diesen zusätzlichen Vorraussetzungen lassen sich magische Quadrate der Ordnung 3 für die Zahlen 1,...,9 leicht konstruieren. Die magische Summe ergibt sich aus [math] s^* = \frac{1}{3} \sum\limits_{k=1}^{9} k = 15[/math] somit gilt [math]r=5 [/math] und [math] 10 = a + i = b + h = c + g = f + d[/math]. Es gilt [math] 10 = 1+9 = 2+8 = 3 + 7= 4+6[/math]. Nehmen wir nun a=1 an, so erhalten wir [math]14 = b+c = d+g [/math] und [math] 6 = f+c =h+g[/math]. Da es je nur ein Paar gibt, welches gleich 14 bzw. gleich 5 ist folgt, dass die Werte 1 und 9 nicht in einer der Ecken liegen können. Des Weiteren ist 1 stets von 6 und 8 umgeben und 9 stets von 2 und 4. Daraus ergeben sich folgende mögliche magische Quadrate:
[math] \begin{bmatrix} 6 & 1 &8 \\ 7 & 5 & 3\\ 2 & 9 & 4 \\ \end{bmatrix} [/math] beziehungsweise durch Spiegelung [math] \begin{bmatrix} 8 & 1 &6 \\ 3 & 5 & 7\\ 4 & 9 & 2 \\ \end{bmatrix} [/math]
[math] \begin{bmatrix} 2 & 7 &6 \\ 9 & 5 & 1\\ 4 & 3 & 8 \\ \end{bmatrix} [/math] beziehungsweise durch Spiegelung [math] \begin{bmatrix} 4 & 3 &8 \\ 9 & 5 & 1\\ 2 & 7 & 6 \\ \end{bmatrix} [/math]
[math] \begin{bmatrix} 2 & 9 &4 \\ 7 & 5 & 3\\ 6 & 1 & 8 \\ \end{bmatrix} [/math] beziehungsweise durch Spiegelung [math] \begin{bmatrix} 4 & 9 &2 \\ 3 & 5 & 7\\ 8 & 1 & 6 \\ \end{bmatrix} [/math]
[math] \begin{bmatrix} 6 & 7 &2 \\ 1 & 5 & 9\\ 8 & 3 & 4 \\ \end{bmatrix} [/math] beziehungsweise durch Spiegelung [math] \begin{bmatrix} 8 & 3 &4 \\ 1 & 5 & 9\\ 6 & 7 & 2 \\ \end{bmatrix} [/math]
Hierbei handelt es sich genau genommen nur um ein magisches Quadrat, welches lediglich gespiegelt und/oder rotiert wird.
Geschichte
Es ist nicht bekannt, wann genau Wissenschaftler*innen begannen, sich mit magischen Quadraten zu beschäftigen, jedoch existieren bereits fortgeschrittene griechische Bücher über die Konstruktion magischer Quadrate aus dem 9. Jahrhundert. Im Arabischen Raum wurden im 11. und 12. Jahrhundert weitere Konstruktionsmöglichkeiten für gewöhnliche und auch pandiagonale magische Quadrate entdeckt. Erst im späten Mittelalter wurden arabische Texte über magische Quadrate in Europa auf Latein übersetzt, daraufhin wurden diese auch dort studiert. Auch in China und Indien können magische Quadrate gefunden werden. Eine Legende besagt, dass in China bereits vor dem ersten Jahrhundert vor Christus das erste magische Quadrat auf dem Rücken einer Schildkröte entdeckt wurde. Diese waren jedoch ausschließlich dritter Ordnung und erst im 13. Jahrhundert wurden dort magische Quadrate höherer Ordnung studiert, was sich auf arabische Texte zurückführen lässt.
Konstruktion
Eine in Europa im 17. Jahrhundert durch Simon de la Loubère bekannt gewordene Konstruktionsmöglichkeit für magische Quadrate ungerader Ordnung, die dieser auf seiner Reise nach Thailand von einem anderen Reisenden lernte, ist die folgende:
- Zunächst setzt man eine 1 in das mittlere Feld der oberen Reihe
- Nachdem man eine Zahl in ein Feld der oberen Reihe geschrieben hat, schreibt man die nächste in das unterste Feld der nächsten Spalte
- Wenn man eine Zahl in das letzte Feld einer Reihe geschrieben hat, so schreibt man die nächste in das erste Feld der Reihe darüber
- In allen anderen Fällen schreibt man die nächste Zahl in das Feld rechts über der zuvor geschriebenen Zahl
- Falls ein Feld bereits besetzt ist, so schreibt man die nächste Zahl in das Feld unter der zuvor geschriebenen Zahl
Weblinks
https://www.magic-squares.info/
Einzelnachweise/Literaturverzeichnis
Beck, Matthias; Robins, Sinai: Das Kontinuum diskret berechnen. Kapitel 6.
Sesiano, Jacques: Magic Squares-Their History and Construction from Ancient Times to AD 1600.
AutorInnen
Julia Renner
Joanna Schnorr
Julia Bohn
Vorlage
Überschrift 1
Überschrift 2
Hier kann man ganz normal schreiben :)
[math] \text{hier müsste es wie in der Latex equation-Funktion Formeln schreiben können } x \in \mathbb{N} : x \in \mathbb{R} [/math]
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